Der ikonische Adlernebel erhebt sich in atemberaubenden neuen Bildern

Neues Herschel- und XMM-Newton-Bild von M16

Dieses Komposit aus dem Herschel im fernen Infrarot und XMM-Newtons Röntgenbildern kombiniert fast entgegengesetzte Enden des elektromagnetischen Spektrums und zeigt, wie die heißen jungen Sterne, die durch die Röntgenbeobachtungen entdeckt wurden, sich formen und mit dem umgebenden ultrakühlen Gas interagieren und Staub, der mit nur wenigen Grad über dem absoluten Nullpunkt das kritische Material für die Sternentstehung selbst ist. Beide Wellenlängen würden von der Erdatmosphäre blockiert und sind daher entscheidend für unser Verständnis des Lebenszyklus von Sternen. (Bildnachweis: Ferninfrarot: ESA/Herschel/PACS/SPIRE/Hill, Motte, HOBYS Key Program Consortium; Röntgen: ESA/XMM-Newton/EPIC/XMM-Newton-SOC/Boulanger)





Ein Paar europäischer Weltraumteleskope hat einen atemberaubenden neuen Blick auf eines der berühmtesten Weltraumobjekte aller Zeiten geschossen: den Adlernebel.

Der Adlernebel ist ein fernes sternbildendes Nest aus Gas und Staub, etwa 6.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schlangen. Der Nebel erlangte 1995 Berühmtheit, als das Hubble-Weltraumteleskop der NASA riesige säulenartige Strukturen – die sogenannten „Säulen der Schöpfung“ – in einem Bild enthüllte, das bis heute eines der ikonischsten Weltraumfotos ist, die jemals aufgenommen wurden.



Das neue Eagle-Nebel-Foto, das heute (17. Januar) veröffentlicht wurde, ist eigentlich eine Kombination aus Ansichten des Infrarot-Weltraumobservatoriums Herschel der Europäischen Weltraumorganisation und des XMM-Newton-Röntgenteleskops.

Die kombinierten Beobachtungen der beiden Raumsonden sowie Infrarotaufnahmen von Teleskopen auf der Erde zeigen den Adlernebel als einen bunten Wirbel aus Gas und Staub mit einem dichten Kern von Sternen, die in Rot-, Grün-, Blau-, Gelb- und Orange. Die Sterne gehören zum Sternhaufen NGC6611. [ Sehen Sie neue Fotos und Videos des Adlernebels ]

Für Astronomen sind die neuen Ansichten des Adlernebels ein Muss, um kleine Materialklumpen, die als 'verdampfende Gaskügelchen' oder EGGs bekannt sind, in den Säulen des Nebels zu beobachten. Astronomen haben lange vermutet, dass Sterne in einigen der Adlernebel-EGGs geboren werden, aber das Hubble-Weltraumteleskop konnte mit seiner Kamera für sichtbares Licht nicht in sie hineinschauen, sagten ESA-Beamte.



'Bei sichtbaren Wellenlängen leuchtet der Nebel hauptsächlich durch reflektiertes Sternenlicht und heißes Gas, das den riesigen Hohlraum füllt und die Oberflächen der Säulen und anderer staubiger Strukturen bedeckt', erklärten ESA-Beamte in einer Erklärung. „Bei Wellenlängen im nahen Infrarot wird der Staub fast transparent und die Säulen verschwinden praktisch. Im fernen Infrarot erkennt Herschel diesen kalten Staub und die Säulen tauchen wieder auf, diesmal leuchten sie in ihrem eigenen Licht.'

Messier 16 ist ein diffuser Emissionsnebel, der den jungen offenen Sternhaufen NGC6611 enthält. Das ikonische

Messier 16 ist ein diffuser Emissionsnebel, der den jungen offenen Sternhaufen NGC6611 enthält. Das ikonische Bild der 'Säulen der Schöpfung', das 1995 mit dem Hubble-Weltraumteleskop aufgenommen wurde, wird vom VLT im nahen Infrarot aufgenommen, das direkt durch das verdunkelnde Gas und den Staub dringt und sie fast unsichtbar macht. Die Säulen sind nur ein kleiner Teil der ausgedehnten Nebelregion, die vom Herschel-Weltraumobservatorium der ESA im fernen Infrarot aufgenommen wurde und zeigt, wie kühle Staub- und Gasranken von den heißen Sternen weggeschnitten werden, die im Röntgenbild von XMM-Newton zu sehen sind. Das optische Weitfeldbild des MPG-Teleskops der ESO bringt die Säulen in einen Kontext mit dem vollen Maßstab des Nebels, der über 75 Lichtjahre groß ist.(Bildnachweis: Ferninfrarot: ESA/Herschel/PACS/SPIRE/Hill, Motte, HOBYS Key Program Consortium; ESA/XMM-Newton/EPIC/XMM-Newton-SOC/Boulanger; optisch: MPG/ESO; Nahinfrarot :VLT/ISAAC/McCaughrean & Andersen/AIP/ESO)



Die Infrarotbilder des Herschel-Observatoriums enthüllte feine Ranken aus Staub und Gas, die den Adlernebel durchdringen. Die Raumsonde XMM-Newton half unterdessen dabei, ultraviolettes Licht von den heißen Sternen des Nebels zu verfolgen.

Frühere Infrarotbeobachtungen des Adlernebels haben Hinweise darauf gegeben, dass die ikonischen Säulen der Schöpfung im Adlernebel tatsächlich nicht mehr existieren, und die neuen Beobachtungen scheinen dieses Szenario zu unterstützen, sagten ESA-Beamte. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass einer der Sterne im NGC 6611-Cluster vor etwa 6.000 Jahren explodierte und in einer Supernova ausbrach, die die 'Säulen der Schöpfung' des Nebels zerstörte.

Da der Adlernebel 6.500 Lichtjahre entfernt ist, braucht sein Licht etwa 6.500 Jahre, um die Erde zu erreichen, und Teleskope zeigen heute den Nebel, wie er in der fernen Vergangenheit existierte. Das Supernova-Ereignis und die Zerstörung der Säulen werden mindestens noch einige hundert Jahre lang nicht sichtbar sein, sagten ESA-Beamte.

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